Universitätsarchiv Tübingen
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1. Zur Geschichte des Universitätsarchivs
2. Zur Entwicklung der Archivbestände
3. Zu Aufgabe und Anlage der Beständeübersicht
4. Zum Inhalt der Beständeübersicht
5. Zur Benutzung der Beständeübersicht
6. Zur Benutzung des Universitätsarchivs/A
Das Archiv der Universität Tübingen ist so alt wie die Hochschule selbst. Von Anfang an hat die 1477 ins Leben getretene Universität ihre Gründungsprivilegien von Papst, Kaiser und Landesherr, aber auch die nicht minder wichtigen existenzsichernden Dokumente über Besitzrechte und Einkünfte neben Silberschatz und Barvermögen in einer Art Schatzarchiv verwahrt, das zunächst in der Sakristei der Tübinger Stiftskirche und später in einem Gewölbe unter der Alten Aula untergebracht und der Obhut des Collegium deputatorum anvertraut war. Es überstand die Jahrhunderte im wesentlichen unversehrt, nur der Brand des Fakultätshauses im Jahr 1534 hat im älteren Aktenbestand für eine klaffende Lücke gesorgt.
Obwohl bereits vor der Mitte des 19. Jahrhunderts verschiedentlich Archivalien in die Universitätsbibliothek gelangten, zu nennen ist neben vereinzelten Lagerbüchern, Syndikatur- und Pflegrechnungen vor allem die im Jahre 1846 übernommene, umfangreiche Konsiliensammlung der Juristischen Fakultät, beginnt die Geschichte des Archivs in seiner heutigen Gestalt jedoch erst mit dem Jahr 1865. Damals erwirkte der Bibliotheksvorstand, der Orientalist Professor Rudolf Roth, mit Blick auf das bevorstehende 400-jährige Gründungsjubliläum einen Senatsbeschluß, in dessen Folge das bei Senat, Rektoramt und Fakultäten aus der Zeit vor 1750 vorhandene Schriftgut in den Jahren 1865 und 1866 zur zweckmäßigeren Verwahrung und bequemeren Benutzung der Universitätsbibliothek übergeben wurde. Soweit es sich um Akten handelte, wurde dieses Material fortan als "Universitätsarchiv" innerhalb der Handschriftenabteilung separat Bestand verwaltet. Lediglich die Urkunden wurden ausgeschieden und im Manuskriptenkatalog der Handschriftenabteilung verzeichnet (Mh I). Bereits ein Jahr später war in einem knappen Repertorium auf 36 Seiten die "Registratur der Universität Tübingen" verzeichnet und stand der Forschung zur Verfügung. Wesentliche Teile der älteren Senats- und Fakultätsakten hatte man gebunden, um die Ausleihe zu ermöglichen.
Der Umfang der Bestände (Bestandssignaturen 1-38) änderte sich in den Jahrzehnten bis zur Jahrhundertwende nur noch unwesentlich. Lediglich Einzelstücke wurden hin und wieder von den Fakultäten oder dem Universitätssekretariat der Bibliothek überwiesen. Größere Zuwächse waren erst 1903 und in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg zu verzeichnen (Bestandssignaturen 40-86). Im Jahre 1921 war dann "das für Archivalien vorgesehene Zimmer der Bibliothek ... nahezu überfüllt" (UAT 167/299 Bl. 82.), und die Übernahme weiterer Fakultätsakten mußte abgelehnt werden. So beschränkten sich die Zugänge im Verlauf der folgenden vierzig Jahre wiederum auf Einzelstücke, und das Archiv schwand schließlich aus dem Bewußtsein der Universitätsverwaltung. Als Rektoramt und Kassenamt 1955 eine größere Aktenaussonderung durchführten, wurden die Unterlagen jedenfalls nicht dem Universitätsarchiv, sondern dem für den Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern zuständigen Staatsarchiv Sigmaringen übergeben.
Wie 1865 war es auch hundert Jahre später das bevorstehende Universitätsjubliläum, das den Anlaß zu einer erneuten Reorganisation gab. Auf Initiative von Professor Hansmartin Decker-Hauff, des Inhabers des Lehrstuhls für Geschichtliche Landeskunde, beschloß der Senat am 4.6.1964, das Archiv aus dem Verwaltungsverband der Universitätsbibliothek zu lösen und als unmittelbar dem Rektor unterstehende Universitätseinrichtung zu verselbständigen. Die Leitung übernahm zunächst kommissarisch Oberbibliotheksrat Dr. Eugen Neuscheler, der das Archiv schon bisher betreut hatte und dem eine Regestierung von Teilen des Altbestandes (Bestandssignaturen 1-8) von über 1000 engbeschriebenen Seiten zu verdanken ist. Der erste Facharchivar, Dr. Volker Schäfer, trat seinen Dienst nach Abschluß der Ausbildung endgültig am 1.6.1967 an. Die nicht nur im Interesse der Forschung in vieler Hinsicht vorteilhafte Verbindung mit der Universitätsbibliothek blieb gleichwohl bis heute erhalten. Nach wie vor ist das Archiv im Bonatzbau der Bibliothek untergebracht und nutzt dort neben anderen auch die Räume, die schon beim Neubau 1911 für die Aufnahme der Archivalien bestimmt waren.
Die Aufbaujahre standen ganz im Zeichen der Universitätsjubliläums 1977. So galt es, das bei der Universitätsverwaltung, den Fakultäten und Instituten noch vorhandene ältere Schriftgut, das teilweise noch bis weit in das 18. Jahrhundert zurückreichte, zu erfassen, zu übernehmen und für die zahlreich in Angriff genommenen Forschungen zum Universitätsjubiläum so rasch als möglich zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig für das Archiv als Dienstleistungseinrichtung bei Verwaltung und Benutzern Akzeptanz zu gewinnen.
Die Veränderungen im Gefolge der Universitätsreform zu Beginn der siebziger Jahre mit der Auflösung alter und der Bildung neuer Fakultäten, der Ausbau der Universitätsverwaltung, neue Formen der Forschungsförderung und Wissenschaftsorganisation, nicht zuletzt auch die Vorschriften des Landesarchivgesetzes 1987, haben in einer zweiten Entwicklungsphase dazu geführt, daß nahezu alle Universitätsstellen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen das für die laufenden Geschäfte nicht mehr benötigte Schriftgut an das Archiv abgeben.
Der in einigen Bereichen immer rascher zunehmende Schriftgutanfall gab den Anstoß dazu, dem Archiv zusätzlich zu den klassischen archivischen Aufgaben auch die Verwaltung von Zwischenarchiven zu übertragen. Hierzu gehören die Verwaltung der Altregistraturen der Personalabteilungen der Zentralen Verwaltung (seit 1977) und der Verwaltung des Klinikums (1978-1997), aber auch die Übernahme an sich noch nicht archivreifer Prüfungs- und Promotionsakten einiger Dekanate und Prüfungssekretariate. Dies war freilich nur möglich, weil dafür Lagerflächen in ausreichendem Umfang zur Verfügung gestellt werden konnten. In der Beständeübersicht sind diese Unterlagen nicht berücksichtigt, da sie noch in vollem Umfang der Sperrfrist unterliegen.
Vor allem ist hier das 1976 im Auftrag der Verwaltung des Klinikums eingerichtete "Zentrale Krankenblattdepot" zu nennen. Eine damals für die Bundesrepublik einmalige Einrichtung, diente es vor allem der Entlastung der Tübinger Universitätskliniken von ihren Alt-Krankenakten und war bis 1987 auf einen Umfang von 6400 Regalmetern angewachsen. Da auch junge und jüngste Unterlagen übernommen werden mußten, brachte dies die Einbindung des Universitätsarchivs in Aufgaben der aktuellen Krankenversorgung mit sich. Erst nachdem das Universitätsklinikum seit 1987 unter der Bezeichnung "Zentralarchiv des Universitätsklinikums" eine zentrale Krankenakten-Altregistratur aufgebaut hatte, konnte das Universitätsarchiv 1996 von dieser Aufgabe entbunden und das "Zentrale Krankenblattdepot" aufgelöst werden. Zurückbleiben wird nach Bewertung und Sichtung eine repräsentative Auswahl medizinischer Unterlagen sämtlicher Tübinger Universitätskliniken seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dazu tritt als Sonderbestand das Ludwig-Binswanger-Archiv. Neben dem gesamten Verwaltungsschriftgut sowie den Patientenakten des früheren Sanatoriums "Bellevue", Kreuzlingen, umfaßt es den schriftlichen Nachlaß des für die Entwicklung der Psychoanalyse bedeutenden Schweizer Psychiaters. Insgesamt bilden diese Bestände einen Fundus für medizin- und allgemeinhistorische Forschungen, der seinesgleichen suchen dürfte (vgl. Hauptgruppe E).
Seit seiner Gründung hat sich das Universiätsarchiv intensiv darum bemüht, die Quellenbasis für die universitäts- und wissenschaftshistoriche Forschung auch durch die Übernahme des Schriftguts studentischer Organisationen (vgl. Hauptgruppe F), von Stiftungen und anderen universitätsnahen Organisationen und Institutionen (vgl. Hauptgruppen G und H) sowie von Gelehrtennachlässen (Hauptgruppe N) zu verbreitern. Genannt seien nur die Akten des Allgemeinen Studentenausschusses oder der Tübinger Studentenhilfe bzw. des Studentenwerks, die Archive einer Anzahl von Studentenverbindungen, des Universitätsbundes oder dasjenige der traditionsreichen, für das gesellschaftlich-kulturelle Leben der Universitätsstadt so bedeutsamen Museumsgesellschaft. Die teilweise bis in das 15. Jahrhundert zurückreichenden Akten der einst weit über 100 Studien- und Familienstiftungen gehörten überwiegend bereits zum Altbestand des Archivs. Ebenfalls weit über 100 Nummern umfaßt die Nachlaßabteilung, in der nahezu alle Disziplinen, voran Theologie und Medizin, mit teilweise umfangreichen Nachlässen bedeutender Gelehrter vertreten sind.
Besondere Aufmerksamkeit hat das Archiv schließlich den universitätshistorischen Sammlungen und Selekten geschenkt (Hauptgruppe S). Sie umfassen schriftliche, Bild-, Ton- und Sachdokumente. Hervorgehoben seien hier nur die umfangreiche Sammlung studentischer Flugblätter, die dieses Medium von seiner Blüte in den Jahren um 1970 bis heute für Tübingen umfassend dokumentiert, die umfangreichen Sammlungen studentischer Vorlesungsnachschriften, von handschriftlichen Dissertationen und Preisschriften und anderen ungedruckten wissenschaftlichen Arbeiten, schließlich die Doktordiplomsammlung mit weit über 25.000 Urkunden. Eine Besonderheit stellt die Studentica-Sammlung Georg Schmidgall mit zahlreichen musealen Objekten dar, die bereits 1943 von der Universität angekauft und seither mehrfach durch Ankäufe und Schenkungen aus dem Besitz der Erben des Sammlers erweitert werden konnte. Erst in den letzten Jahren gelang der Aufbau einer Stammbuchsammlung von derzeit vier Dutzend Originalstammbüchern und zahlreichen Stammbuchreproduktionen.
Insgesamt hat sich in den drei Jahrzehnten seit 1965 der Umfang der Archivbestände vervielfacht und ist von damals rund 240 auf über 4000 Regalmeter angewachsen. Die Zahl der Bestände vermehrte sich von 116 auf nahezu 450, bei Berücksichtigung der Krankenblattbestände sogar auf rund 600. Hinzu kommen die Urkundenabteilung und rund 100 archivische Sammlungen und Sondersammlungen.
Der Erschließung der Bestände diente über mehr als ein Jahrhundert in erster Linie das erwähnte, seit 1867 immer wieder fortgeschriebene Repertorium, das auch in seiner heutigen Fassung - Übersicht über die Bestände des Universitätsarchivs Tübingen, Teil 1: Bestände 1-86, bearb. von Volker Schäfer, 1980 (Werkschriften des Universitätsarchivs Tübingen. Reihe 3: Archivinterne Findmittel, Heft 112) - immer noch ein wesentliches Hilfsmittel für die Benutzung der älteren Bestände darstellt. Dies war möglich, weil die 1867 vergebenen Signaturen, genauer: Lokaturen, in aller Regel unverändert beibehalten wurden. Obwohl häufig ohne Rücksicht auf die Provenienz der Archivalien vergeben, verbot sich doch eine durchgreifende Neuordnung, nachdem sie in dieser Form seit hundert Jahren in die Literatur eingegangen sind.
Der seit 1903 praktizierte akzessorische Beständeaufbau mit laufender Numerierung der Bestände in der Reihenfolge ihrer Übernahme wurde auch nach 1965 weitergeführt, nun jedoch unter strenger Scheidung der Provenienzen. Die große Zahl der Bestände und Sammlungen ließ es bald wünschenswert erscheinen, dem Benutzer ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, das eine zielgerichtete, selbständige Orientierung ermöglicht und darüber hinaus einen systematischen Nachweis der vorhandenen Findmittel bietet. Dieser Aufgabe soll auch die vorliegende Beständeübersicht dienen, die damit an die Stelle des erstmals 1972 vorgelegten, 1975 in einer Neubearbeitung erschienenen "Provenienzenverzeichnisses" - Provenienzenverzeichnis des Universitätsarchivs Tübingen, neu bearb. von Volker Schäfer, 1975 (Werkschriften des Universitätsarchivs Tübingen, Reihe 2: Repertorien und Kataloge, Heft 6) - tritt. Sie ist wie diese systematisch aufgebaut und so angelegt, daß nach Möglichkeit zu jeder Provenienzstelle das gesamte im Archiv vorhandene Schriftgut nachgewiesen wird, auch wenn es innerhalb von Mischbeständen überliefert ist.
Für die Verwaltung seiner Datenbestände nutzt das Universitätsarchiv seit 1976 das "Tübinger System von Textverarbeitungs-Programmen" (TUSTEP) der Abteilung Literarische und Dokumentarische Datenverarbeitung des Zentrums für Datenverarbeitung der Universität Tübingen. Konventionelle Findmittel in hand- oder maschinenschriftlicher Form werden grundsätzlich nicht mehr neu angelegt, die schrittweise Digitalisierung der vorhandenen wird angestrebt. Auch der Beständeübersicht liegt eine TUSTEP-Datei zugrunde, die außer den hier zugänglich gemachten zahlreiche weitere Daten zur Beständeverwaltung und -erschließung enthält und laufend ergänzt wird. Aus dieser Datei können die zur Publikation bestimmten Daten mithilfe von TUSTEP-Programmen automatisch ausgewählt und für den Druck oder die Darbietung im Internet aufbereitet werden, so daß eine Aktualisierung jederzeit möglich ist.
Ausgeschlossen blieben alle Bestände, die noch in vollem Umfang der Sperrfrist unterliegen oder deren Bewertung noch nicht abgeschlossen ist. Hierzu zählen auch die jüngeren Personal- und Prüfungsakten. Lediglich pauschal nachgewiesen sind auch die Krankenaktenbestände des 19. und 20. Jahrhunderts, die nach der Auflösung des Zentralen Krankenblattdepots 1996 als Archivgut im Universitätsarchiv verblieben sind. Es werden jeweils folgende Angaben gemacht, in der Regel für jeden Bestand einzeln, wo es zweckmäßig erschien, auch zusammengefaßt für mehrere Bestände gleicher Provenienz:
Bestandssignatur
Bestandsbezeichnung mit Anfangs- und Enddatum : Soweit das Schriftgut einer Provenienzenstelle nicht in mehreren Beständen überliefert ist, wird hier nur der Name des Bestandsbildners genannt. Unter gleichlautendenden Bestandsbezeichnungen überlieferte Registraturschichten sind zusätzlich mit römischen Ziffern durchgezählt.
Bestandsbildner : Angaben zur Geschichte und zu den Aufgaben der Provenienzsstelle oder - bei Nachlässen - zur Biographie des Nachlassers.
Bestandsinhalt : Die Angaben zum Bestandsinhalt lehnen sich an die Findmittel an. Sie sind bei umfangreichen Beständen eher summarisch gehalten, bei kleinen und Splitterbeständen detaillierter. Bei Beständen, die nur vorläufig durch Listen oder Karteien nicht erschlossen sind, wurden die Angaben ohne Rücksicht auf die Signaturenfolge unter sachlichen Gesichtspunkten zusammengefaßt. Zusätzlich wird jeweils die Zahl der Archivalieneinheiten und die Laufzeit angegeben.
Bestandsstruktur und schichte
Übernommen/Angelegt : Übernahmejahr, Jahr, in dem eine Sammlung angelegt wurde.
Umfang : Anzahl der Archivalieneinheiten und Bestandsumfang in Regalmetern (lfm). Da mitunter Signaturen für spätere Nachträge freigehalten wurden, können die hier angegebenen und die Summe der bei den Inhaltsangaben genannten Zahlen differieren. Ferner ist zu beachten, daß der Umfang der Signiereinheiten stark differiert. Es kann sich dabei im Ausnahmefall nur um ein Einzelschriftstücke oder auch um eineer Mehrzahl physischer Einheiten (Faszikel, Pakete etc.) handeln.
Findmittel : Genannt wird die Art des Findmittels: Aussonderungsverzeichnis, Bestandsrepertorium, Datei, Index, Kartei, Personenindex, Provisorisches Bestandsrepertorium, Thematisches Repertorium. Wo auf die "Übersicht über die Bestände 1-86" verwiesen wird, ist auch die Seitenzahl angegeben. Im allgemeinen sind die Findmittel frei benutzbar, findet sich der Hinweis "Sekretiert!", können sie nur nach Rücksprache im Einzelfall zugänglich gemacht werden. Gleiches gilt für Dateien.
Bemerkungen : Sonstige Bemerkungen und Verweise.
Besondere Benutzungsbedingungen : Wenn aufgrund von Vereinbarungen mit Eigentümern oder früheren Eigentümern oder aufgrund des schlechten Erhaltungs- und Ordnungszustandes Benutzungsbeschränkungen bestehen, ist dies hier vermerkt. Auf Benutzungsbeschränkungen, die sich aus der Benutzungsordnung ergeben, insbesondere noch zu beachtendende Sperrfristen, wird nicht eigens hingewiesen.
Stand: Bearbeitungsstand bzw. Datum der letzten Änderung
Die Internet-Fassung der Beständeübersicht gliedert sich wie folgt, wobei zu beachten ist, daß die Hauptgruppen unterschiedlich tief gegliedert sind: 1. Ebene: Hauptgruppenüberschriften; 2. Ebene: Hauptgruppen- und Gruppenüberschriften; 3. Ebene: Hauptgruppen-, Gruppen- und Untergruppenüberschriften; 4. Ebene: Hauptgruppen-, Gruppen- und Untergruppenüberschriften sowie Bestandsbezeichnungen; Letzte Ebene: Vorwort, Einleitung, Bestandsbeschreibungen, Anhang.
Volltextrecherchen sind jeweils nur in den Inhaltsverzeichnissen verschiedener Stufen (Ebene 1 bis 4) sowie in der Einleitung, den einzelnen Bestandsbeschreibungen und im Anhang möglich.
Die Recherche muß sich also an der hierarchischen Gliederung der Beständeübersicht orientieren, darüber hinaus ist es möglich, direkt zur jeweils vorhergehenden Bestandsbeschreibung zurück- oder zur nächsten weiterzugehen. Außerdem sind "Sprünge" von der Beständeliste nach Signaturen im Anhang zu den zugehörigen Beschreibungen möglich.
Für die Archivalienbenutzung steht der Historische Lesesaal der Universitätsbibliothek zur Verfügung, das Archiv selbst besitzt keinen Lesesaal.
Grundsätzlich stehen alle Bestände zur Benutzung offen, soweit nicht die Sperrfristen oder besondere Vereinbarungen mit Privateigentümern dem entgegenstehen. (Vgl. unten d). Einzelheiten sind in der Satzung sowie in der Benutzungsordnung für das Universitätsarchiv vom 27.7.1989 geregelt (Amtliche Mitteilungen der Universität Tübingen, 15/1989, S. 31-41).
Der Benutzungsantrag (§ 4 der Benutzungsordnung) ist jährlich auf dem dafür vorgesehenen Formular zu stellen. Wenn keine Benutzungsbeschränkungen entgegenstehen, wird die Benutzungsgenehmigung sofort erteilt (§ 5 der Benutzungsordnung).
Benutzungsbeschränkungen (§ 6) können erforderlich werden, wenn Grund zu der Annahme besteht, daß schutzwürdige Belange Dritter entgegenstehen. Zu beachten sind insbesondere die Sperrfristen (§ 8 der Benutzungsordnung). Danach darf Archivgut grundsätzlich nicht vor Ablauf von 30 Jahren seit Entstehung der Unterlagen genutzt werden. Wenn es sich nach seiner Zweckbestimmung auf eine natürliche Person bezieht, so müssen außerdem seit deren Tod mindestens zehn Jahre verstrichen sein.
Eine Verkürzung dieser Sperrfristen ist schriftlich beim Universitätsarchiv zu beantragen, die Entscheidung trifft der Universitätspräsident. Soll die Sperrfrist für Schriftgut verkürzt werden, das sich seiner Zweckbestimmung nach auf eine natürliche Person bezieht, kann ein solcher Antrag aber nur dann genehmigt werden, wenn er den strengen Anforderungen von § 8 Abs. 2 Satz 2 und 3 der Benutzungsordnung genügt.
Depositalbestände können teilweise nur mit schriftlicher Zustimmung des Eigentümers benutzt werden. Kopien wird das Archiv in solchen Fällen nur dann anfertigen, wenn dies in der Benutzungsgenehmigung ausdrücklich gestattet ist.
Für die Ermittlung von Veröffentlichungen oder Quelleneditionen stehen die bibliographischen Hilfsmittel der Universitätsbibliothek zur Verfügung. Arbeiten mit Bezug zur Geschichte der Universität Tübingen sind in der Bibliographie zur Tübinger Universitätsgeschichte, Tübingen 1980, nachgewiesen. Eine Auswahl der wichtigsten Werke ist im Historischen Lesesaal im Bonatzbau der Universitätsbibliothek sowie in der Handbibliothek des Archivs aufgestellt.
Die Findmittel - Repertorien, Karteien, Indices - sowie die Handbibliothek des Archivs stehen in den Diensträumen zur freien Einsichtnahme zur Verfügung. Soweit die Archivalien Benutzungsbeschränkungen unterliegen, ist die Einsichtnahme in die Findmittel nur auf Anfrage möglich.
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